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Ernährungssituation im Wald

Entwicklung der Mengenelement-Ernährung der Bestände auf Forstlichen Dauerbeobachtungsflächen (DBF) von 1995 bis 1999

Die Schwefel- Gehalte der Assimilationsorgane (mg S/g Trockenmasse) von Fichten in Klingenthal, Olbernhau, Cunnersdorf und Bautzen, Kiefern in Laußnitz sowie Eichen in Colditz spiegeln den sachsenweiten Rückgang der SO2- Konzentrationen in der Luft und der S-Einträge seit 1995 eindrucksvoll wider.

Sowohl in recenten als auch in älteren Fichten-Nadeln liegen die Konzentrationen 1999 zwar noch nicht auf dem aus S-Reinluftgebieten bekannten Niveau, eine akute Gefährdung der Bestände kann aber weitgehend ausgeschlossen werden. Die von 9-11 auf 13,5-16,5 angestiegenen N/S-Quotienten sind Ausdruck eines zunehmend ausgeglicheneren Stickstoff-Schwefel-Haushalts (»harmonischer« N/S-Quotient = 14-16). Diese physiologische Entlastung ist für die älteren Nadelnbäume sowie für die klassischen Schadgebiete Olbernhau und Cunnersdorf und für die Eichen in Colditz besonders deutlich ausgeprägt. Die kontinuierlich untersuchten DBF-Bestände fungieren damit als Bioindikator für den Erfolg und die ökologische Wirksamkeit von Luft-Reinhalte-Maßnahmen.

Die Stickstoff- Ernährung der Fichten ist mit 15-17 mg N/g TM in recenten und 12,5-14 mg N/g TM in 3-jährigen Nadeln mangel- sowie belastungsfrei und zwischen den einzelnen Untersuchungsjahren/-beständen nur schwach differenziert. Bei den optimal ernährten Laußnitzer Kiefern unterscheiden sich die Gehalte beider Nadeljahrgänge (16-18 mg N/g T) kaum, was ein kontinuierliches Stickstoff-Angebot vermuten lässt. Reich stickstoffversorgt (28-30 mg N/g TM) sind die Traubeneichen in Colditz, deren Kronen- und Belaubungszustand ausgesprochen schlecht ist, und die Hainbuchen in Bad Schandau.

Bis auf die Colditzer Eichen (1,22-1,35 mg P/g TM) sind alle anderen Bestände ausreichend bis optimal mit Phosphor ernährt.

Die Höhe der Calcium- Gehalte und ihre Abstufung nach dem Nadelalter (recente < ältere Nadeln) weisen eine optimale Versorgung aller Bestände aus.

Zwischen 1995 bis 97 steigen die Magnesium-Nadel- Spiegelwerte der Fichten in Klingenthal vermutlich als Folge von Materialeinwehungen aus benachbarten Bodenschutzkalkungen stetig an. Die Versorgung der Eichen in Colditz sinkt dagegen kontinuierlich ab, ist 1999 aber noch mangelfrei. Gleiches gilt für die Rot- und Hainbuchen in Bad Schandau. Gemessen allein am Niveau der recenten Fichten- und Kiefern-Nadeln erscheinen die Bestände in den 3 Beobachtungsjahren zwar als schwach, aber noch ausreichend mit Magnesium ernährt. Die 3-jährigen Nadeln verweisen mit ihrem manifesten latenten Mangel allerdings auf eine insgesamt unzureichende Elementverfügbarkeit für die Fichten in Olbernhau, Cunnersdorf und Bautzen. Bei optimaler Stickstoff-Ernährung resultieren daraus disharmonische N/Mg-Quotienten von 25 – 37; ähnlich sind sie bei den 2-jährigen Kiefern-Nadeln. Die 1999 erstmals untersuchten Fichten am Rotherdbach im Osterzgebirge sind dagegen vergleichsweise gut magnesiumversorgt.

Eine ausreichende bis optimale Kalium- Ernährung der Bestände ist durchweg gewährleistet, wobei die Blätter der Colditzer Eichen die höchsten Gehalte (8-9,5 mg K/g TM) gegenüber Rot- und Hainbuche (6,2-6,8 mg K/g TM) bzw. den recenten Nadeln von Fichten (4,5-6,5 mg K/g TM) und Kiefern (5,1-5,7 mg K/g TM) aufweisen. Für beide Fichten-Nadel-Jahrgänge in Klingenthal zeichnet sich - bei allerdings weiten Konfidenzintervallen - ein Abfall der Kalium-Konzentrationen zwischen 1995 (1- bzw. 3-jährige Nadel: 6,3 bzw. 6,0 mg K/g TM) und 1999 (1- bzw. 3-jährige Nadel: 5,4 bzw. 4,8 mg K/g TM) ab. Er könnte seine Ursache in der gleichzeitig vermehrten Calciumaufnahme haben (Ionenantagonismus).

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