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Waldbau

Einführung

Der Waldbau ist ein zentraler Bestandteil der Forstwirtschaft.
Er beschäftigt sich mit der Begründung, Aufzucht, Pflege und der Nutzung von Waldbeständen unter Beachtung ökologischer und ökonomischer Gesichtspunkte.

Das Vorbild und Ziel der Waldbewirtschaftung im Freistaat Sachsen ist ein naturnaher, artenreicher, stabiler Mischwald, der gegenüber biotischen und abiotischen Gefährdungen nur gering anfällig ist.

Um dieses Ziel erreichen und verwirklichen zu können, müssen die in den Verwaltungsvorschriften formulierten, waldbaulichen Grundsätze bei der Bewirtschaftung berücksichtigt werden.

Auszug aus den Waldbaugrundsätzen für den Landeswald

  • Ausrichtung der Waldpflege auf die Erziehung zuwachsstarker, stabiler, qualitativ hochwertiger Bäume (Auslesedurchforstung)
  • Anpassung der Schalenwildbestände auf ein waldverträgliches Maß mit dem Ziel, die Hauptbaumarten der natürlichen Waldgesellschaften in der Regel ohne besonderen Schutz zu verjüngen
  • weitgehender Verzicht auf Kahlschläge und zunehmender Anteil der Naturverjüngung
  • Beteiligung der Baumarten der natürlichen Waldgesellschaften bei kleinflächigen Pflanzungen innerhalb langfristiger Verjüngungsverfahren
  • Waldschadenssanierung und hinhaltende Bewirtschaftung geschädigter Wälder, um Möglichkeiten des Voranbaus und der Sukzession nutzen zu können
  • vorbeugender Waldschutz sowie Biotop- und Artenschutz
  • boden- und bestandsschonender Technikeinsatz

Schwerpunkt: Waldumbau

Historisch bedingt überwiegen in Sachsen junge und mittelalte Nadelholzbestände aus Kiefer und Fichte, die drei Viertel der sächsischen Waldfläche einnehmen. Diese gleichartigen und meist instabilen Reinbestände besitzen eine hohe Anfälligkeit gegenüber Sturm, Schneebruch, Immissionen, Feuer und Insekten.

Schon in den 1920er- und 1950er-Jahren gab es eine kurze Periode naturnaher Waldwirtschaft und eine beginnende ökologische Ausrichtung der Bewirtschaftung seit etwa 1985. Doch erst seit 1992 wird ein langfristiger Umbau der Wälder in leistungsfähige und ökologisch stabile Mischwälder konsequent angestrebt.

Buchen-Voranbau in einem Fichtenreinbestand
Buchen-Voranbau in einem Fichtenreinbestand  © Staatsbetrieb Sachsenforst 2007

Dabei soll der Laubbaumanteil gegenüber den heutigen Waldverhältnissen deutlich erhöht werden, aber auch ein den wirtschaftlichen Erfordernissen und ökologischen Möglichkeiten entsprechender Nadelbaumanteil erhalten bleiben.
Damit dieses Ziel erreicht werden kann, wurden drei Richtlinien festgelegt, nach denen der ökologisch orientierte Waldumbau gestaltet werden soll:

  • die Bestandeszieltypen
  • die Bestandespflege
  • die Holztechnologien-Richtlinie
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