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Revier Reudnitz

Forstbezirk Taura

In einem Laubwald misst ein Mitarbeiter den Brusthöhendurchmesser eines Baumes.
Förderung von Laubholz: Buchenwald im Revier Reudnitz  © Foto: Lothar Sprenger

Kontakt

Revierleiter: Robert Sohre

Besucheradresse:
Bockwitzer Straße 43
04758 Cavertitz OT Reudnitz

Telefon: 034361 598-74

Mobil: 0173 3770302

E-Mail: Robert.Sohre@smekul.sachsen.de

Zitat

In der täglichen Arbeit im Revier ergeben sich immer wieder Berührungspunkte mit ehrenamtlichen Naturschutzhelfern, zu denen ich ein gutes Verhältnis pflege.

Porträt des Revierleiters

Robert Sohre, Revierleiter

Puppenstube für den Hirschkäfer

Blick auf einen Hirschkäfer © Foto: Pixabay, Robert Balog

Unterstützung für eine geschützte Art im Beispielrevier Reudnitz

Der bereits seit 1935 geschützte Hirschkäfer ist im Beispielrevier Reudnitz, genauer in der Dahlener Heide, beheimatet. Zum Erhalt und zur Förderung dieser seltenen Art fand Mitte Juni 2021 eine ganz besondere Aktion statt – der Bau einer Hirschkäferwiege. Diese soll den Larven ideale Bedingungen für ihre Entwicklung bieten. Eine große Rolle hierfür spielen vorhandene Alteichen im Revier, da diese bevorzugte Orte für die Nahrungsaufnahme, Paarung, die Eiablage und auch die Entwicklung der Larven sind. Absterbende Bäume oder Totholz von großer Dimension werden benötigt, allerdings stehen diese den Hirschkäfern im Revier Reudnitz nur eingeschränkt zur Verfügung.

Ein glücklicher Umstand ermöglichte nun den Bau einer Hirschkäferwiege. Eine rund 300 Jahre alte Eiche wurde im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht vom Landkreis Nordsachsen gefällt und dem Revier Reudnitz zur Verfügung gestellt.

Arbeiter beim Aufstellen der Stammstücke. © Foto: Robert Sohre

Stammstücke, in Längen von bis zu einem Meter gesägt und anschließend hochkant in mehreren sich umschließenden Ringen aufgestellt, bilden das Grundgerüst der Wiege. Der Untergrund wurde vorab mit Sägemehl abgedeckt und auch die Fugen zwischen den Stammstücken noch gut aufgefüllt. Zum Schluss wurde das Holz mit Erde abgedeckt, sodass nur noch gut 30 bis 40 Zentimeter der Stammstücke aus dem Untergrund hervorlugten.

Nun bleibt nur abzuwarten und zu hoffen, in wie weit die Hirschkäfer im Revier die geschaffene Unterstützung auch annehmen.

Das ca. 1.460 Hektar große Forstrevier Reudnitz liegt im Osten der Dahlener Heide. Geprägt wird die Landschaft durch eine ausgeprägte Endmoräne der Saalekaltzeit, welche auf engstem Raum ein außerordentlich vielgestaltiges Relief mit Höhenunterschieden von bis zu 50 Metern sowie Geländeneigungen bis zu 25 Grad aufweist. Die Waldbestockung ist dem angepasst und wechselt kleinflächig die Baumart. Hauptbaumart ist die Kiefer, gefolgt von der Buche.

Die bereits vielfältige Ausgangssituation begünstigte den Waldumbau in den letzten Jahren enorm. Aktuell sind auf 62 % der Waldfläche eine Unter- bzw. Zwischenschicht etabliert. Durch Pflanzungen und die erfolgreiche Übernahme von standortsheimischer Naturverjüngung sowie durch Aussaat von Eichen und Buchen entstanden strukturreiche Wälder. Seltene Bäume wie Elsbeere, Speierling und Eibe werden parallel eingebracht um die Vielfalt noch zu erhöhen. Naturgemäße Waldbewirtschaftung gelingt aber auch hier nur mit angepassten Wildbeständen.

Im Revier Reudnitz haben Naturschutzbelange im Rahmen der naturnahen Waldbewirtschaftung eine große Bedeutung. Neben schützenswerten Habitaten sind auch seltene Arten zu finden wie der Seeadler oder der Hirschkäfer. Die Anforderungen zahlreicher Schutzgebiete an die Waldbewirtschaftung sind Bestandteil der täglichen Arbeit: das Revier liegt beispielsweise vollständig im Landschaftsschutzgebiet und Kategorien wie Flora-Fauna-Gebiete (FFH) und ein Vogelschutzgebiet (SPA) sind vertreten. Eine gute Zusammenarbeit mit den Vertretern des amtlichen und des ehrenamtlichen Naturschutzes ist daher sehr wichtig und wird mit großem Engagement gepflegt.

Übersichtskarte des Revieres
Übersichtskarte des Revieres 
Baumarten im Oberstand (ha) im Oberstand (%) im Unterstand (ha) im Unterstand (%)
Fichte 27,6 1,9 6,8 0,9
Kiefer 924,3 65,3 14,5 1,9
Lärche 70,4 5,0 6,0 0,8
Sonstige Nadelbaumarten 1,0 0,1 58,1 7,7
Interimsbaumarten 5,3 0,4 0,6 0,1
Buche 234,7 16,6 471,8 62,8
Eiche 68,3 4,8 64,6 8,6
Sonstige Hartlaubbaumarten 4,0 0,3 22,3 3,0
Birke 49,0 3,4 86,1 11,4
Sonstige Weichlaubbaumarten 28,8 2,0 20,4 2,7
  • Verstärktes Setzen auf Naturverjüngung,
  • Förderung der Ausbreitung von Eichensaatgut/ natürlichen Verjüngung von Eichen durch das Aufstellen von sog. Eichelhähertischen
  • Bau von Hirschkäferwiegen zur Förderung des sachsenweit größten Hirschkäfer-Vorkommens
  • Führungen mit Schulklassen
  • Exkursionen mit Studenten und Praktikanten zur naturgemäßen Waldbewirtschaftung
  • Frühlingswanderung  mit ehrenamtlichen Naturschützern und der unteren Naturschutzbehörde
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